Vorteile und Nachteile bei Policenkrediten bewerten

Nicht selten kommt es zu der Situation, dass auf der einen Seite Guthaben vorhanden sind, es aber auf der anderen Seite nicht ratsam wäre diese anzugreifen, auch wenn aktuell Kapitalbedarf vorhanden ist. Das kann zum Beispiel bei Wertpapieren der Fall sein, deren aktueller Verkauf zu Verlusten führen würde oder auch bei einer Kapitallebensversicherung, deren Kündigung ebenfalls mit Nachteilen verbunden sein kann. Bei einer vorhandenen Kapitallebensversicherung gibt es allerdings neben der Kündigung noch zwei andere Alternativen. Diese zwei Alternativen bestehen einerseits aus dem Verkauf der Lebensversicherung und andererseits kann eine Lebensversicherung auch beliehen werden. Das Beleihen ist immer dann der beste Weg, wenn man zwar das vorhandene Kapital benötigt, die Versicherung aber auch noch weiterführen möchte. Das Beleihen der Lebensversicherung ist mit der Aufnahme eines sogenannten Policenkredites verbunden. Ein Policenkredit ist demnach ein Darlehen, welches sich auf die Kapitallebensversicherung als Kreditsicherheit stützt. ,

Das Policendarlehen funktioniert im Prinzip nach einem ganz einfachen Schema und kann einige Vorteile ausweisen. Um ein solches Darlehen zu bekommen, muss der Antragsteller im Prinzip lediglich mindestens 18 Jahre alt sein und eine Kapitallebensversicherung besitzen, die bereits einen gewissen Rückkaufswert erreicht hat. Diese muss in der Regel mindestens 5.000 bis 10.000 Euro betragen. Manche Kreditgeber akzeptieren sowohl eine klassische als auch eine fondsgebundene Lebensversicherung, während die fondsgebundenen Varianten von manchen Kreditgebern auch ausgeschlossen werden. Alternativ zur Kapitallebensversicherung kann übrigens auch eine private Rentenversicherung als Sicherheit für das Policendarlehen genutzt werden, denn auch hier gibt es einen Rückkaufswert, der mit 100 Prozent als Sicherheit angesetzt werden kann. Um den Policenkredit zu erhalten, muss der Kunde lediglich seine Ansprüche aus der Versicherung an den jeweiligen Kreditgeber abtreten. Diese Form der Kreditsicherheit wird auch als Abtretung von Forderungen bezeichnet.

Ist die Abtretung erfolgt, kann das Policendarlehen ausgezahlt werden. Der große Vorteil des Policendarlehens besteht unter anderem darin, dass der Kreditnehmer seinen Kapitalbedarf sofort decken kann. Würde er die Lebensversicherung hingegen kündigen oder verkaufen, müsste er mitunter Wochen auf die Kapitalauszahlung warten. Zudem können die Policenkredite oft zu günstigeren Zinssätzen angeboten werden, als wenn ein gewöhnlicher Konsumentenkredit genutzt wird, der in der Regel blanko vergeben wird. Der Blankokredit stellt jedoch für die Banken ein größeres Risiko dar, was mit einem höheren Zinssatz „ausgeglichen“ werden soll. Der Policenkredit kann auf zweierlei Art und Weise getilgt werden. Die erste Tilgungsvariante ist die eines normalen Ratenkredites. Diese Art der Tilgung beinhaltet, dass die Kreditsumme in monatlichen Raten, die neben der Tilgung natürlich auch die Zinsen beinhalten, zurückgeführt wird. Eine zweite mögliche Variante sieht hingegen vor, dass die Tilgung am Fälligkeitstermin vorgenommen wird, und zwar in einer Summe. In der Regel wird dann die ausgezahlte Lebensversicherung zur Rückführung des Policenkredites genutzt.